Natürlich wussten wir, dass Bienen auch Wasser brauchen, aber dass sie regelrecht kleine Säufer sind, das hätte ich nie gedacht.
Wir hatten jeder eine Bienentränke aufgestellt, mit Korken, damit sie nicht ertrinken. Doch anstatt zu ihrer Tränke zu fliegen, tauchten sie überall auf. Sie machten den Vögeln ihr Vogelbad streitig (die Amseln gehen tatsächlich nur baden, wenn keine Bienen zu sehen sind), lungern ständig am Ausguss der Regentonne herum und machen auch vor unserem Pustepool nicht Halt. Als es diesen Sommer besonders heiß war, rannte ständig jemand von uns raus, um wieder mal eine zappelnde Biene aus dem hellblauen Nass zu fischen.
Speziell wenn es heiß ist, verbraucht jeder Bienenstock ca. einen halben Liter Wasser pro Tag. Das Wasser wird über den Waben verteilt, um Verdunstungskühle zu erzeugen. Außerdem brauchen die Ammenbienen zur Versorgung der Larven viel Wasser, denn die Larven sind in ihrer Zelle von Futtersaft umgeben.
Inzwischen haben die Bienen auch die Korkentränke entdeckt, suchen aber trotzdem noch regelmäßig unseren Miniteich mit solarbetriebenem Sprudelstein auf. Im Frühjahr treiben darin ständig vor Kälte erstarrte Bienen. Es ist nett, sie herauszufischen und anzuhauchen. In der warmen Höhle der Hand erwachen die vermeintlich toten Bienen dann wieder zum Leben. Des Sommers wird dieser kleine Tümpel von einem dicken Frosch bewohnt, der sich wahrscheinlich fühlt wie im Paradies … wo ihm die saftigen Bienen direkt ins Maul fliegen.